Inzwischen schon lieb gewonnene Tradition ist für den Jungen Kammerchor das Probenwochenende im Kloster Schöntal. Immer am ersten Wochenende im Januar läutet das Ensemble dort das neue musikalische Jahr ein. Die Vorfreude der Sängerinnen und Sänger darauf, die Stücke für die neuen Konzertprogramme kennen zu lernen, zu erarbeiten und sich in vielen Proben gemeinsam neuen musikalischen Herausforderungen zu stellen, war schon bei der Ankunft in der wunderschönen Klosteranlage im Jagsttal spürbar.
2011 feierte der Junge Kammerchor sein zehnjähriges Bestehen. Naturgemäß stand das letzte Jahr – insbesondere die zweite Hälfte – deshalb auch musikalisch im Zeichen dieses Jubiläums: In zahlreichen Konzerten ließen Chorleiter Mathias Rickert und die Sängerinnen und Sänger die vergangenen Jahre Revue passieren und präsentierten in einer Art Best of-Programm die beliebtesten Stücke der vielen Konzertprogramme seit dem Jahr 2001. Im neuen Jahr will der Chor sein Publikum nun wieder mit neuen musikalischen Leckerbissen überraschen und begeistern. Die erste Gelegenheit dazu bietet sich am Freitag, den 6. Juli 2012: Dann eröffnet der Junge Kammerchor Rhein-Neckar die Bad Rappenauer Klassiktage mit einem abendfüllenden Konzert.
Hochkarätiger Besuch aus Schweden
Das neue Jahr brachte für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Probenwochenendes zunächst nicht nur neue, unbekannte Stücke, sondern auch ein neues, unbekanntes Gesicht: Chorleiter Mathias Rickert hatte sich für seine Sängerinnen und Sänger etwas Besonderes ausgedacht und in Person der schwedischen Dirigentin Cecilia Martin-Löf für hochkarätige Unterstützung gesorgt. Überhaupt nicht unbekannt ist die Schwedin in ihrer nordeuropäischen Heimat sowie im Nachbarland Dänemark: Die 37-Jährige ist nicht nur musikalische Leiterin an der Universität Lund in Südschweden und Dirigentin des dortigen akademischen Chors. Zudem ist sie der künstlerische Kopf des Mädchen-Rundfunk-Chors Kopenhagen.
Für das Kloster-Wochenende übernahm sie als Gastdirigentin die Probenarbeit – fordernd, aber immer motivierend, voller Energie und mit viel Charisma. Die Sängerinnen und Sänger des Jungen Kammerchors waren begeistert, ebenso wie Mathias Rickert: Denn für ihn bot sich die Möglichkeit, einmal nicht als Chorleiter, sondern als reiner Betrachter von außen auf seinen Chor zu blicken und sich mit seiner schwedischen Kollegin auszutauschen.
Und Cecilia Martin-Löf war nicht die einzige Besucherin: Auch Gesangspädagogin Judith Wiesebrock, die Mathias Rickert neben Gert Bachmaier für die Stimmbildung des Chores gewinnen konnte, war mit ins Kloster Schöntal gekommen, um mit den Sängerinnen an Technik, Ausdruck, Klang und Stimmvolumen zu arbeiten.